Kollektive vs. Individuelle Methode der Hinterbliebenenversorgung

Die Kollektive Methode und ihre Alternative in der Altersversorgung

Unternehmen müssen Pensionsrückstellungen für zugesagte Hinterbliebenenversorgungen bilden. Daher regelt die kollektive Methode die pauschale Berücksichtigung der Hinterbliebenenversorgung, sofern die Pensionszusage zwar eine Leistung zusagt, aber keine bestimmte begünstigte Person namentlich benennt.

Die Kollektive Methode (Pauschalbewertung)

Die kollektive Methode wenden Unternehmen an, wenn die Pensionszusage keine namentlich benannte Person als Leistungsempfänger nennt; vielmehr beschreibt sie lediglich die Rechtsstellung (z.B. „der überlebende Ehepartner“).
Zur Rückstellungsermittlung ordnen Unternehmen dem Versorgungsberechtigten, obwohl sein tatsächlicher Familienstand keine Rolle spielt, ein statistisch hergeleitetes fiktives Alter des Ehepartners zu. Dabei berücksichtigen sie das Alter und Geschlecht des Versorgungsberechtigten. Infolgedessen fließt anhand dieser pauschal zugeordneten Daten in jedem Fall ein Wert für die Hinterbliebenenversorgung in die Bewertung ein. Dies gilt selbst dann, wenn der Versorgungsberechtigte ledig oder verwitwet ist.
Jedoch bewerten Unternehmen die tatsächlich anfallende Hinterbliebenenleistung nach dem Tod des Versorgungsberechtigten nach den tatsächlichen Daten der verbliebenen Person.

Die Alternative: Einzelbewertung (Individuelle Methode)

Unternehmen wenden die kollektive Methode nicht an, wenn die Pensionszusage eine bestimmte Person als Hinterbliebenen namentlich benennt oder diese eindeutig identifizierbar macht. Stattdessen müssen sie die Einzelbewertung vornehmen.
Die Einzelbewertung setzt voraus, dass die Hinterbliebenenleistung namentlich oder eindeutig einer Person als zugesagt gilt. Dementsprechend verwenden Unternehmen für die Rückstellung die tatsächlichen, individuellen Daten der namentlich benannten Person (tatsächliches Alter, Geschlecht), im Gegensatz zur kollektiven Methode, bei der fiktive, statistische Daten zum Einsatz kommen.
Somit bestimmt die Formulierung der Pensionszusage letztlich, welche Bewertungsmethode Unternehmen anwenden.